|
Man sieht sich
und dann, am nächsten Tag,
hat er sich nicht gemeldet
wie
und das wollt ich dich fragen:
wie siehst du das, als Mann
ich als Mann...
ja, ist das so
ich versteh nicht ganz
ist das so daß man sich einfach
nicht mehr siet
das ist gewesen,
und das ist dann so vorbei
was
daß du mir noch nicht erzählt hast
wie
ich meine, was ist denn mit ihm gewesen
naja, wir haben...eben
Eben! Was beklagst du dich, Jahrtausenwechsel
in den Armen des Geliebten, haach,
warum bei mir
denkt er, und sagt
ach so
wie
na, das ist doch ein wichtiges Detail
ja was soll ich denn jetzt machen
das weiß ich nicht
was hättest du denn am liebsten
jetzt wär es an der Zeit, daß er hierher kommt
So schön, wie du leuchtest, so warm, so
weichgevögelt denkt er, und sagt
warum beklagst du dich, und sagt
so weichgevögelt
eben nicht, sagt sie
Dazu sag ich jetzt garnichts, vielleicht nachher,
jetzt bring ich sich nach haus in deine Badewanne
und wenn du sie leergeschwommen hast, dann
trockne ich dich ab, bis dir das ganze Wasser
wieder rausläuft und trink dich leer, dann kannst
du endlich schlafen. Wenn du dann morgen
wissen willst, was du dann willst, und ich nicht
immer noch besoffen bin von dir, dann füll ich dir
die Badewanne wieder auf und leg dich rein, da
kannst du denken, und erinnern:
Er hat dich geraubt und du warst hingerisse, und
die Straßenbahn fuhr auch nicht mehr, hat er
gesagt und wußte was er wollte, und alles war
ganz einfach, ja, und du so schön, so schön, für
seine, deine aaaugen, jeder Blick.
Und dann, am nächsten Tag, warst du sein Raub
und hingerissen, immer noch, nur er nicht mehr der
Räuber, du nicht mehr in der Gewalt, die
Straßenbahn fuhr auch schon wieder, ganz wie am
Abend vorher, immer schon, und du hast alles
selbst gemacht, wie schön, und er nicht da, um ihn
danach zu fragen, wie schade, dummer Mensch
dddas, blöder, selber schuld der, nein!
denkt er, und sagt nur was mit einer sanften Hans
an ihrem Ohr
Ich rede nicht mit dir von deinem Liebhabern, wer
bin ich denn, wer sind die denn, wenn die nicht
wissen, was du willst, du selber un von ihm
denkt er beim andern Ohr
Und als sie davon müde wird bringt er sie noch, sie
mag das in der Gegend, denn, sagt sie,
schon zweimal hat mir hier einer zwischen meine
Beine gegriffen.
Er tut's, fragt: so? und endlich schlägt sie ihn, er:
und dich angeschaut, so mitten ins Gesicht wie ich?
und schlägt ihr mitten ins Gesicht,
und endlich küßt er sie, die Hand noch immer dort,
wo sie seit Stunden hingehört, jedesmal, dreimal
schon, sie weicht nicht aus und wartet, bis sein
Blut die Lippen Münder Nasen glitschig macht, ist
endlich wieder klar und wach, erinnert sich ganz,
ganz genau, und ist kein Stück woanders,
küßt
denkt er, als sie die Tür aufmacht, etwas
wacklig, immer noch, der Schlüssel paßt fast nicht,
dann doch, das Fahrrad oben, wieder auf dem
Weg
auf bald, sagt sie
Ein Treppenhaus noch hoch, dann endlich
angekommen und allein
denkt er als sie die Tür dann zumacht.
Und geht nach Haus, und schreibt.
© Burkart Ellinghaus
|
|